VEREINIGUNG ALT-NEUSTADT


26. Vortragsabend der Zweigstelle


18 02 2016

Am 18. Feber hatte die Zweigstelle der Vereinigung Alt-Neustadt wieder einmal – zum 26. Mal, um genau zu sein – zu einem Vortragsabend in den Rittersaal der altehrwürdigen Babenbergerburg geladen. Unter dem verblüffend schlichten Titel Die österreichische Offiziersausbildung verbarg sich der oft heraufbeschworene Widerspruch zwischen „Mil“ und „Ak“ – zwischen Militärischem und Akademischem – den die beiden Akteure, Bgdr Mag. Gerhard Herke und ao.Univ.Prof. Dr. Dietmar Rößl, mit ihren bestechend konzisen Vorträgen aufzulösen vermochten. So kam das interessierte Auditorium unmissverständlich zur Erkenntnis, dass es sich bei Mil und Ak nicht um eine contradictio, sondern vielmehr um eine conditio – und zwar sine qua non – handelt. Der Name MilAk wird somit Programm!

Dieser Vortragsabend kann somit eindeutig als Erfolg gewertet werden, auch wenn man auf den Kreis der 55 Erschienenen blickt, die als Erleuchtete – gestärkt an Geist und Körper spät nächtens wieder von hinnen zogen. Dieser Erfolg hat – wie immer – viele Väter, in diesem Fall zumindest drei:
1.   Die OG NÖ, die das Thema initiiert hat, unter ihrem Präsidenten GenMjr iR Günter Hochauer, vertreten durch MR Bgdr Dr. Peter Fender, der mit dem Autor als Ko-Moderator auftrat.
2.   Bgdr Mag. Gerhard Herke, als Präsident der Alt-Neustädter Zweigstelle, der auf der ständigen Suche nach lohnenden Themen für die halbjährlichen Vortragsabende dieses gerne aufgegriffen hatte.
3.   Das Kollegium unter dem Vorsitz von ao.Univ.Prof. Dr. Dietmar Rößl, der die akademische und hochschulrechtliche  Seite abdeckte.

Aus besser berufenem Mund wie aus dem des MilAk-Kdten und des Kollegiumsvorsitzenden konnte man dieses Thema wahrlich nicht hören: Die beiden kongenialen Referenten bildeten nach ihren Vorträgen mit Bgdr Fender das Podium und beantworteten Fragen aus dem gefesselten Publikum.

Hier die Vita der beiden Vortragenden in der gebotenen Kürze:

Bgdr Mag. Gerhard Herke ist in St. Andrä im Lavanttal aufgewachsen, mit Wiener Neustadt aber mittlerweile untrennbar verbunden. Er wollte nach seiner Matura am Gymnasium Spittal eigentlich studieren (Lehramt oder Sport), seine EF-Ausbildung in Lienz hat ihn dann so motiviert, dass er sich für die O-Ausb entschied und so dem ÖBH erhalten blieb. 1982 nach Amstetten als Jäger ausgemustert, nach 8 Jahren im Mostviertel als KpKdt und Stabsoffz im Kdo LWSR 35, ereilt ihn der Ruf an die LVAk zur GO-Ausb. 91 kommt er an die Alma Mater Theresiana (in die klassische Einstiegsverwendung als HLO Taktik) zurück. Als Ltr EA ist er 1997 ein Mann der ersten Stunde im ersten Entwicklungsteam des FH-StG „Militärische Führung" zur akademischen Anerkennung der Berufsoffiziersausbildung, später auch beim Verlängerungsantrag bzw. beim FH-DiplStG beteiligt. Damit verfügt er profunde Kenntnisse im gesamten Fachhochschulbereich. Ab 2004 ist er Chef des Stabes, zwischendurch immer wieder im Ministerium tätig, wenn es gilt Projekte umzusetzen, wie Eurofighter und die Übergangslösung F5-Tiger oder im Management 2010 im Teilprojekt Schulorganisation. Außerdem weist er eine breitgefächerte internationale Erfahrung auf. So verbrachte er 2002/03 sechs Monate am NATO Defense College in Rom und absolvierte den Senior Course mit sehr gutem Erfolg. Sportlich wie er ist, bekleidet er seit 2005 die Funktion des österreichischen Delegationschefs zum Internationalen Militärsportverband CISM (mit 134 Mitgliedsländern weltweit) und hat die Weltmeisterschaft im Militärischen Fünfkampf schon 2x nach Wr. Neustadt geholt (2006 und 2016). Am 29. November 2013 übernahm er die Akademiefahne und damit das Kommando in der altehrwürdigen Burg. Er hat mit seiner charmanten Frau zwei erwachsene Söhne und lebt schon über ein Viertel Jahrhundert in Bad Fischau.

ao.Univ.Prof. Dr. Dietmar Rößl ist Vorstand des Instituts für KMU-Management, stellvertretender Vorsitzender des Departments für Welthandel und zugleich Leiter des Forschungsinstituts für Kooperationen und Genossenschaften an der WU Wien. Vor seiner Habilitation (venia docendi 1994) sammelte er praktische Erfahrungen als Betriebsberater. Als Erstgereihter erhielt er 1998 von der Universität Dortmund den Ruf für den Lehrstuhl „BWL insbesondere Gründungsmanagement“. In den Jahren 1997 und 1998 war Dietmar Rößl Gastprofessor an der Universität Pilsen in Tschechien und in den Jahren 2001 bis 2003 hatte er eine Gastprofessur an der Universität Bozen inne. Er ist Gutachter einschlägiger wissenschaftlicher Zeitschriften, wie Voluntas, Journal of Small Business Management und European Journal of Operational Research. Aber er publiziert auch selbst und nicht nur in beachtlicher Quantität, sondern auch Qualität, was national mehrere Preise der WU für Top-Publikationen bzw. international best paper awards beweisen. Für seine Forschung hat er den Senator-Wilhelm-Wilfling Forschungspreis und den Rudolf Sallinger Preis erhalten. In Anerkennung seiner langjährigen Tätigkeit als Gastlektor wurde er schon 2008 mit dem Goldenen MilAk-Ring ausgezeichnet.

[Inhalt: ObstdhmfD Mag. Gernot Pauschenwein, MAS; Bilder: ©MilAk]